Kai
- 17. Mai 2021
Was man in seinem Herzen besitzt, kann man nicht durch den Tod verlieren
Wir nannten ihn den Mandolinenmann.
Manchmal auch, etwas unsachlich, aber treffend: Stulle. Seine Züchterin nannte ihn liebevoll einen Gemütstrottel.
Fast jeden Nachmittag nach 16 Uhr, wenn es hätte sein können, dass es die Abendspeisung gibt, fiel er über mich her und ich stand immer kurz vor der Tetanus-Impfung.
Er nannte das dann spielen.
Frodewijn, genannt Frode, der Mandolinenmann, Stulle genannt hatte zugegebenermaßen zumindest was Namensgebung angeht dem Irrsinn nahestehende Herrschaft.
Auch deswegen passten wir so gut zusammen.
Frodewijn hieß eigentlich Ivory.
Er war Deutschlands schönster „English Springer Spaniel“.
Tatsächlich. Das haben wir auf einem Zettel stehen.
„Deutschland Champion“.
Deswegen war der Stullemann ein in der Zucht gern gesehener Gast.
Bis ein noch größerer Star als er selbst, der graue nämlich, seine Augen befiel und er deswegen für die Zucht nicht mehr geeignet war.
So kam er zurück in Mamas Schoß.
Und das ging so: